FFH-Gebiet "Wälder bei Wyhlen" und Vogelschutzgebiet "Gleusen"

Natura 2000-Managementplan

Das FFH-Gebiet „Wälder bei Wyhlen“ ist aufgrund der ausgedehnten Buchenwald-Lebensraumtypen, die den Naturraum Dinkelberg kennzeichnen, als Schutzgebiet von europäischer Bedeutung ausge-wiesen worden. Neben dem großflächigen LRT 9130 Waldmeister-Buchenwald, kommt kleinstandörtlich als Besonderheit der Orchideen-Buchenwald auf mäßig trockenen bis trockenen Muschelkalk-standorten vor. In diesen sind die letzten und größten Wildstandorte des Buchsbaumes (Buxus sempervirens) innerhalb Deutschlands vorhanden. In luftfeuchten Schluchtwaldstandorten kommt zudem fragmentarisch bis kleinflächig der prioritäre LRT 9180 Schlucht- und Hangmischwald vor.
Außerdem kommen im Gebiet Grünlandbestände vor, die zwar überwiegend nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, aber eine bemerkenswerte Artenvielfalt aufweisen. Es handelt sich dabei um artenreiche, trockenwarme Ausbildungen der Glatthaferwiesen bzw. um artenreiche Kalk-Magerrasen.
Ornithologisch hat das Teilgebiet „Gleusen“ des Vogelschutzgebiets überregionale Bedeutung, da hier eins der größten Zaunammervorkommens Südbaden vorhanden ist.
Die südlich gelegenen Teilgebiete am oder in unmittelbarer Nähe des Rheins haben Bedeutung als Rastplatz für ziehende Vogelarten bzw. weisen mit den periodisch überschwemmten Schlammufern Elemente einer natürlichen Stromaue auf. Die ehemaligen Abbauflächen mit ihren Pionierstandorten sind Ersatzlebensraum für Tier- und Pflanzenarten, die ursprünglich in der Aue des Rheins vorkamen.
Die Planerstellung für den Natura 2000-MaP 8411-341 „Wälder bei Whylen“ und das Teilgebiet „Gleusen“ des Vogelschutzgebiets 8311-441 „Tüllinger Berg und Gleusen“ erfolgte durch die Arbeitsgemeinschaft IFÖ & WWL Bad Krozingen, die im Dezember 2008 hierfür vom Regierungspräsidium beauftragt wurde. Das Waldmodul wurde vom Regierungspräsidium Freiburg, Abt. Forstdirektion, Referat Forstpolitik und Forstliche Förderung erstellt.

Auftraggeber: 
Regierungspräsidium Freiburg - in Arbeitsgemeinschaft mit IFÖ, Bad Krozingen
Laufzeit: 
2009-2012