Im Auftrag des Instituts für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln wurde ein Fachbeitrag für das Umweltscreening der bestehenden und geplanten Sportstätten der Olympiabewerbung München 2018 erstellt.
Das naturschutzfachliche Screening gliedert sich in zwei Teilbereiche: die Flächenbilanzierung und die Ermittlung des naturschutzfachlichen Konfliktpotenzials.
Bei der Flächenbilanzierung wird für den zum Zeitpunkt der Erarbeitung gültigen Stand der Olympia-Planung ermittelt, welche Flächen durch die Wettkampfstätten selbst, welche durch zusätzliche Funktionen wie Parkplätze, Trainingsflächen und sonstige Gebäude in Anspruch genommen und wie diese derzeit genutzt werden. Eine Einteilung erfolgt dann - je nach Ausmaß der notwendigen Baumaßnahmen und der Flächennutzung - in mehrere Kategorien. Die Flächenbilanzierung wurde im Geografischen Informationssystem durchgeführt und ermöglicht präzise Aussagen zur temporären Flächennutzung und Versiegelung von Flächen als eine der wesentlichen Zielgrößen für die Schutzgüter Vegetation und Boden sowie den Wasserhaushalt.
Als zweiter Teilbereich des Umwelt-Screenings wird durch einen Abgleich der Planung mit naturschutzfachlich besonders bedeutenden Flächen das ökologische Konfliktpotenzial ermittelt. Hierbei wurden die folgenden Schutzgebietskategorien berücksichtigt: Natura 2000-Gebiete, d.h. FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete, Nationalparks, Biosphärenreservate, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie besonders geschützte Biotope.
Durch genaue Analyse möglicher Konfliktpotenziale kann das Umwelt-Screening nachweisen, dass das Ziel der Olympia-Bewerbung, „keine naturschutzfachlich hochwertigen Bereiche zusätzlich zu nutzen oder gar zu beeinträchtigen“, erreichbar ist. Außerdem wird deutlich, wo im Zuge der weiteren, räumlich differenzierteren Planungsschritte Modifikationen notwendig sind oder Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes entwickelt werden müssen.