Noch immer werden durch Urbanisierung natürliche Flächen verbaut. Dadurch wird der Boden versiegelt, sodass Regenwasser nicht mehr großflächig versickern und verdunsten kann, was zu einer Störung des hydrologischen Gleichgewichtes führt. Maßnahmen zu einer Bewirtschaftung des Regenwassers können insbesondere in dicht besiedelten Städten dazu beitragen, das Regenwasser als wertvolle natürliche Ressource zu nutzen und einer zunehmenden Versiegelung des natürlichen Bodens entgegenzuwirken. Jede noch so kleine Fläche kann dazu beitragen, dass in der Summe eine große Wirkung erzielt wird.
Um den Effekt von Regenwasserbewirtschaftung auf die Wasserbilanz eines Standortes abschätzen zu können, ermöglicht das neue Simulations-Werkzeug FReWaB (Freiburger Regen Wasser Bewirtschaftung) die Berechnung der lokalen Wasserbilanz für ein spezifisches Grundstück. In die Simulation können verschiedene Varianten unterschiedlicher Regenwasserbewirtschaftungs-Maßnahmen eingebaut werden. Somit kann bereits im Vorfeld abgeschätzt werden, wie sich die Wasserbilanz eines Standortes ändern würde, wenn gewisse Maßnahmen umgesetzt werden. Die theoretische natürliche Wasserbilanz dient dabei als Orientierung, was ein möglichst naturnaher Zustand wäre.
Im Auftrag der Professur für Hydrologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat die WWL Umweltplanung und Geoinformatik GbR die in dem Projekt entwickelten Modellgleichungen für die einzelnen Wasserbilanzkomponenten zu einem Web-gestützten Simulationsmodell umgesetzt. Erster Schritt war die Konzeption und der Aufbau einer entsprechenden Datenbank und die programmiertechnische Umsetzung der Modellgleichungen. Ebenso wurde ein Web-GIS-Tool zur Erfassung und Modifikation der Eingangsflächen entwickelt und die Szenarienauswahl und der tabellarische und grafische Modelloutput integriert.