Im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) erfolgt seit über 20 Jahren an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) die Erfassung von Daten von (bedrohten) Wildtier- und Vogelarten. In der Vergangenheit wurden die Daten zum einen in unterschiedlichster Form erhoben, registriert und z.T. nur projektbezogen verwendet, zum anderen Nachweisdaten aus verschiedenen Monitoring-Programmen und Forschungsprojekten in das bestehende Monitoring der FVA integriert. Durch die Methoden- und vor allem Personalwechsel kam es zu einem großen Verlust bereits erhobener Daten. Daher war es notwendig, ein Datenbanksystem zu entwickeln, in der alle Nachweise von Tieren mit einem systematisch eindeutigen, möglichst genauen, aber auch variablen Raumbezug erfasst werden. Zusätzlich werden Informationen zur Tierart selbst, zum Lebensraum am Erfassungsort, zur Nachweisart, zum Zeitpunkt und zur Qualität des Nachweises sowie projektbezogene Daten in die Datenbank integriert.
Im Jahr 2003 wurde die erste Version der Wildtiermonitoringdatenbank auf Basis einer Microsoft Access-Datenbank durch die Fachgemeinschaft für Wald-Wild-Landschaftsökologie (WWL) an der FVA eingeführt und somit die systematische Erfassung aller Nachweise mit genauem Raumbezug initiiert. Seitdem werden landesweit die Hinweise auf Luchs und Wildkatze, im Schwarzwald darüber hinaus Hinweise auf Auerhuhn, Haselhuhn, Dreizehenspecht, Raufußkauz und Sperlingskauz erfasst. Ziel ist es, alle Hinweise, die von Förstern, Jägern, Ornithologen und sonstigen Fachleuten zufällig gemacht werden, systematisch zu erfassen, um die Daten für ein langfristiges Monitoring personen- und projektunabhängig verfügbar zu machen und diverse Auswertungen zu ermöglichen.
Technische Weiterentwicklungen ermöglichten eine Neukonzeption der Datenbank durch die Fachgemeinschaft für Wald-Wild-Landschaftsökologie (WWL), die Anfang 2011 fertig gestellt wurde. Im Dezember 2011 erfolgte die Freischaltung der Wildtiermontoring-Datenbank 2.0 über die URL www.wimo.wildtiermonitoring.de, sodass von nun an auch zugangsberechtigte, externe Personen, wie z.B. die Wildtierbeauftragten der Landkreise, Meldungen in die Datenbank eingeben können. Bis zur Umstellung wurden rund 23.000 Nachweise an die FVA weitergeleitet und durch die Mitarbeiter eingegeben.
Entscheidende Änderungen sind vor allem: Web-basierte Datenbank mit aktuellen Standards (PostgreSQL/PostGIS); automatische Datenerfassung der Lage/Geometrie:Direkte, web-basierte Eingabe von Nachweisen entweder über Eingabe der Koordinaten oder Lageerfassung über eine interaktive Karte (Basis GoogleMaps) durch zugangsberechtigte, externe Personen in die Datenbank (Wildtierbeauftragte); Datenanalyse/-abfrage mit Filteroptionen; Web-basierte Abfrage von Nachweisen; Export der Abfrage von Nachweisen in verschiedenen Formaten (Tabellen, Karten oder Textdateien); Export der Abfrage von Nachweisen auch für zugangsberechtigte, externe Personen; Information an Wildtierbeauftragte per automatischer Emailfunktion bei Nachweisüberprüfung; Endüberprüfung und Kontrolle durch Zugriffsberechtigungen